langelebig, robust, kosteneffizient

Weitere Informationen

Das Feuerverzinken ist ein sehr effektives Verfahren zum Korrosionsschutz, aber es gibt einige Einschränkungen und Herausforderungen, die bei der Anwendung berücksichtigt werden müssen. Beim Feuerverzinken wird eine dauerhafte Zinkschicht auf das Metall aufgebracht.

Feuerverzinken ist ein dauerhafter Korrosionsschutz, keine optische Oberflächenveredelung

Der Prozess des Feuerverzinkens


1. Vorbehandlung (Reinigung)

Bevor das Metall verzinkt werden kann, muss es gründlich gereinigt werden, um Verunreinigungen wie Fette, Öle, Rost oder Zunder zu entfernen. Die Vorbehandlung besteht aus mehreren Schritten:

Entfetten: Entfernung von Ölen und Fetten durch alkalische Lösungen.
Beizen: Beseitigung von Rost und Zunder durch Säurebäder (meist Salzsäure).
Flussmittelbehandlung: Das Metall wird in eine Flussmittellösung getaucht, um Oxidation zu verhindern und die Haftung des Zinks zu verbessern.
2. Feuerverzinkung (Eintauchen in Zinkbad)

Das vorbehandelte Metall wird in ein flüssiges Zinkbad getaucht, das auf etwa 450 °C erhitzt ist. Dabei laufen folgende Prozesse ab:

Das Zink reagiert mit der Metalloberfläche und bildet eine metallurgische Verbindung.
Es entstehen mehrere Zinkschichten, die fest mit dem Grundmaterial verbunden sind.
3. Abkühlung

Nach dem Eintauchen wird das Metall langsam abgekühlt, um die Zinkschicht zu stabilisieren und eine gleichmäßige Oberfläche zu gewährleisten.
4. Nachbehandlung (optional)

Je nach Anforderung können die verzinkten Teile weiterbearbeitet werden, z. B. durch:

Passivierung: Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit durch eine zusätzliche Schutzschicht.
Beschichtung: Aufbringen einer Farbe oder eines Lackes für zusätzlichen Schutz oder optische Zwecke.

Vorteile des Feuerverzinkens

Langlebiger Korrosionsschutz: Die Zinkschicht schützt das Metall über Jahrzehnte.
Vollständige Abdeckung: Auch schwer zugängliche Bereiche werden geschützt.
Robustheit: Die Zinkschicht ist mechanisch widerstandsfähig.
Kosteneffizienz: Geringer Wartungsaufwand und lange Lebensdauer sparen Kosten.

Feuerverzinken ist ideal für Anwendungen in der Bauindustrie, im Automobilbau, in der Landwirtschaft und vielen anderen Bereichen, bei denen Langlebigkeit und Zuverlässigkeit gefragt sind.

Einschränkungen, was muss ich beachten

  • Unterschiedliche Materialstärken, sowie sehr dünnwandige Teile, können sich durch die Temperatur im Zinkbad unterschiedlich ausdehnen und zu Verformungen führen
  • Hohlräume oder geschlossene Profile müssen über eine ausreichend große Öffnung (Bohrung) verfügen, damit es nicht zum Hitzestau innerhalb des Bauteils kommt und dieses zum Zerbersten bringt
  • Lackierte Ware muss vor dem Verzinken entlackt werden (z.B. Sandstrahlen)
  • Die Oberfläche nach dem Feuerverzinken ist oft rau und unterschiedlich glänzend, was nicht immer den ästhetischen Anforderungen entspricht, dies stellt allerdings keinen Mangel dar.
  • Schweißnähte müssen sauber und frei von Schlacke sein, da sonst die Zinkschicht nicht gleichmäßig haftet
  • Die Dicke der Zinkschicht kann je nach Material und Geometrie variieren, was bei präzisen Toleranzen problematisch sein kann
  • Nicht alle Stahlsorten sind für das Feuerverzinken geeignet. Hochlegierte Stähle oder solche mit bestimmten Legierungselementen (z. B. Silizium) können zu unerwünschten Reaktionen führen

Metalle, die sich nicht oder nur bedingt feuerverzinken lassen

1. Aluminium

Warum nicht? Aluminium hat einen niedrigen Schmelzpunkt (ca. 660 °C), der nahe an der Temperatur des Zinkbads (ca. 450 °C) liegt. Dies kann zu Verformungen oder Schäden führen.
Alternative: Aluminium kann durch andere Verfahren wie eloxieren oder lackieren geschützt werden.

2. Edelstahl

Warum nicht? Edelstahl ist bereits korrosionsbeständig und bildet eine natürliche Schutzschicht (Passivschicht). Das Feuerverzinken ist hier unnötig und könnte die Eigenschaften des Edelstahls beeinträchtigen (Versprödung).
Alternative: Edelstahl wird oft durch Polieren oder Beschichten weiter geschützt.

3. Kupfer und Kupferlegierungen (z. B. Messing, Bronze)

Warum nicht? Kupfer reagiert mit Zink und bildet spröde Zwischenschichten, die die Haftung der Zinkschicht beeinträchtigen.
Alternative: Kupfer kann durch Lackieren oder galvanische Verfahren geschützt werden.

4. Zink selbst

Warum nicht? Zink kann nicht mit sich selbst verzinkt werden, da es bereits die Basis des Verfahrens ist.
Alternative: Zink wird oft durch Beschichtungen oder Legierungen weiter geschützt.

5. Magnesium und Magnesiumlegierungen

Warum nicht? Magnesium reagiert stark mit Zink und kann zu unerwünschten chemischen Reaktionen führen.
Alternative: Magnesium wird häufig durch Lackieren oder spezielle Beschichtungen geschützt.

6. Titan

Warum nicht? Titan ist bereits sehr korrosionsbeständig und bildet eine stabile Oxidschicht. Feuerverzinken ist hier nicht sinnvoll.
Alternative: Titan wird oft durch Passivierung oder Beschichtungen weiter geschützt.

7. Blei

Warum nicht? Blei hat einen niedrigen Schmelzpunkt (ca. 327 °C) und würde im Zinkbad schmelzen.
Alternative: Blei wird oft durch Lackieren oder andere Beschichtungen geschützt.



Feuerverzinken eignet sich am besten für Stahl und Eisenwerkstoffe, da diese eine stabile metallurgische Verbindung mit Zink eingehen. Für andere Metalle gibt es spezialisierte Verfahren, die einen effektiven Korrosionsschutz bieten.




Über uns

Hier finden Sie uns

Probau Komponenten und Verfahren GmbH
Hindenburgstraße 43
31195 Lamspringe